In die Studie eingeschlossen wurden 1.377 RMD-Patienten (im Mittel 47 Jahre, 92 % Frauen, 3 % mit früherer SARS-CoV-2-Infektion) auf immunmodulatorischen Therapien, die zwischen Dezember 2020 und April 2021 beide Dosen einer mRNA-basierten Vakzine (Moderna 45 %, Biontech/Pfizer 55 %) erhalten hatten.
Die Patienten (davon 47 % mit entzündlicher Arthritis und je 20 % mit systemischem Lupus erythematodes und Mischkollagenosen) füllten 7 Tage nach jeder Dosis einen Fragebogen zu lokalen und systemischen Reaktionen aus, sowie einen Monat nach der zweiten Dosis einen weiteren zu Schüben vor/nach der Vakzinierung sowie assoziierten Symptomen, deren Dauer und erforderlichen Therapien. Gut 50 % der Teilnehmer waren auf einer Kombinationstherapie aus bDMARD plus csDMARD mit/ohne Glukokortikoid (GK), 26 bzw. 22 % auf csDMARDs oder bDMARDs.
Nur bei 151 (11 %) der Patienten kam es zu einem RMD-Schub, der einer therapeutischen Intervention bedurfte, keiner der Flares war schwerwiegend (keine Hospitalisierung oder i.v.-Therapie). Zu 60 % trat ein solcher Schub nach der zweiten Dosis auf, bei 91 % war es eine Verschlechterung bestehender Symptome und bei 72 % neu aufgetretene Beschwerden. Die typische Flare-Dauer betrug 10 Tage, bei 75 % wurden diese mit GK behandelt. Prädiktive Faktoren für behandlungspflichtige Schübe waren eine frühere SARS-CoV-2-Diagnose (Incidence rate ratio [IRR] 2,09, 95% KI 1,21-3,60), ein Flare in den 6 Monaten vor der Impfung (bei 56 %; IRR 2,36, 95% KI 1,66-3,36) und Kombinationstherapien (IRR 1,95, 95% KI 1,41-2,68). Niedriger was das Risiko – eine geringere Krankheitslast anzeigend – unter Monotherapien mit einem csDMARD (IRR 0,52, 95% KI 0,34-0,80) oder bDMARD (IRR 0,60, 95% KI 0,39-0,93).
Häufig waren impftypische lokale (ca. 85 %; meist Schmerzen an der Einstichstelle) und systemische (80 %; meist Fatigue sowie Kopfschmerzen, Myalgie, Schüttelfrost) Reaktionen, die aber nur relativ selten den Alltag stark beeinträchtigten (19 % Fatigue, 11 % Myalgie). Insgesamt zeigen die Daten ein gutes Sicherheitsprofil der mRNA-Vakzine auch bei RMD-Patienten, wenngleich aufgrund der Analyse mittels Fragebögen ein gewisser Responder-Bias nicht auszuschließen ist.
Quelle: Arthritis Rheumatol 2021; doi: 10.1002/art.41924