ACR-JAHRESTAGUNG 2023

San Diego: „First look“ auf selektierte Highlights

Vom 10.-15. November wurde der ACR Convergence 2023 im San Diego Convention Center in San Diego (USA) abgehalten – wiederum mit optional virtueller Teilnahme und On-Demand-Verfügbarkeit als Hybrid-Kongress. Das Programm war überaus breit gefächert, wie schon auf dem EULAR waren „große“ Phase-III-Studien eher rar gesät.

Zur rheumatoiden Arthritis (RA) wurden potenziell neue Therapieprinzipien vorgestellt, wobei der vor allem bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) aussichtsreiche BLyS/APRIL-Inhibitor Telitacicept in einer chinesischen Phase-III-Studie nur bedingt überzeugte. Für die axiale Spondyloarthritis (axSpA) und Psoriasis-Arthritis (PsA) wurden zwei erfolgreiche Phase-III-Studien zu einer i.v.-Formulierung von Secukinumab vorgestellt, hierzulande dürfte diese aber nach zu erwartender Zulassung eher eine untergeordnete Rolle spielen. In puncto PsA wurde ferner eine positive Phase-IIb-Studie zu dem Tyrosinkinase (TYK)-2-Inhibitor TAK-279 präsentiert – für eine genauere Bewertung ist es aber noch zu früh.

Bei den Vaskulitiden war das Highlight sicherlich die Phase-III-Studie MANDARA zu dem Interleukin (IL)-5-Rezeptorinhibitor Benralizumab (mit Mepolizumab als aktiver Kontrolle). Überaus positive Daten generierte eine Phase-II-Studie zu dem auch beim Sjögren-Syndrom (SjS) erfolgreich geprüften BAFF-Rezeptorinhibitor Ianalumab bei SLE. Weiter im Fokus (auch jenseits des SLE) war die CAR-T-Zelltherapie. Beim SjS lieferte eine Phase-II-Studie vielversprechende Daten zu dem CD40-Antikörper Iscalimab sowie zwei weitere Phase-II-Studien zu Dazodalibep (das am CD40-Liganden ansetzt). Bei systemischer Sklerose (SSc) geben die ersten Phase-II-Daten zu dem GPCR-Inhibitor FT011 Anlass zur Hoffnung. Zur Dermatomyositis (DM) wurden schließlich gute frühe Daten aus einer Phase-II-Studie zu einem Interferon (IFN)-b-Antikörper (PF-06823859) präsentiert. Last but not least wurde die größte Real-World-Studie zum VEXAS-Syndrom dargelegt und identifizierte Januskinase (JAK)-Inhibitoren und Tocilizumab als die wohl aussichtsreichten Therapieoptionen.