BERUFSPOLITIK KOMPAKT

Videos geben Orientierung: Was gilt es zu Beginn der Niederlassung zu beachten?

Dr. Marius Hoepfner

Dr. Marius Hoepfner

Die Fortbildungsserie „Berufspolitik kompakt“ umfasst inzwischen 18 Videos mit einem vielfältigen Themenspektrum. Das Angebot reicht von Tipps für die Vorbereitung und den Alltag in der Niederlassung über Infos zum Qualitätsmanagement bis hin zu Wissenswertem über Selektivverträge und Biosimilar-Substitution. Auch das Thema Fachkräftemangel in der Praxis wird adressiert. Den Nutzen der praxisnahen Fortbildungsvideos auf der Webseite des BDRh unterstreicht Dr. Marius Hoepfner, Hildesheim, der seit etwa einem Jahr als angestellter Facharzt für Rheumatologie in der Praxis arbeitet. 

Herr Dr. Hoepfner, Sie beschäftigen sich aktiv mit den Themen der Übergangsphase von Anstellung und Niederlassung bzw. Teilhaber einer rheumatologischen Praxis. Was sind die besonderen Herausforderungen?

In den insgesamt zwölf Jahren vom Beginn des Studiums bis zum Facharzt wird man mit medizinischem Know-how gefüttert, aber am Ende dieser langen Ausbildung haben wir keinerlei Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre, keinerlei Kenntnisse in fachjuristisch-medizinischen Bereichen sowie keinerlei Kenntnisse über die Strukturen von Kammer und Kassenärztlicher Vereinigung usw. Es gibt zwar hilfreiche Fortbildungsangebote, aber es mangelt vor allem am Basiswissen, das man benötigt, um überhaupt einen Ansatzpunkt zu diesen Themen finden. Einen Patienten mit einer gängigen Rheumadiagnose richtig zu behandeln, das ist für einen Arzt in einer Niederlassung sicherlich das geringste Problem. Es sind eher die genannten Umfeldfaktoren, die eine große Hürde darstellen.

Die Videos „Berufspolitik kompakt“ auf der Webseite des BDRh greifen u. a. das Thema Niederlassung auf.
Wie finden Sie die Videos bzw. deren Inhalte?

Ich finde die Videos sehr hilfreich. Gerade weil sie diese Lücke ein stückweit schließen. Sie bieten eine gute Orientierung für die ersten Schritte. Gerade zu Beginn gibt es viele Dinge zu bedenken – das reicht von „wo kann man bestimmte Ziffern beantragen?“ über „was gilt in Sachen Biosimilars?“ bis zu „was muss ich bedenken, damit ich nicht schon nach einem halben Jahr meinen ersten Regress bekomme?“. All diese Aspekte werden in den Videos aufgearbeitet, sodass man ein Gefühl dafür bekommt, welche Themen wirklich relevant sind.

Welche Informationen waren besonders relevant?

Für mich persönlich war das Video zum Schritt in die Niederlassung wichtig. Aber ich fand auch das Video zu den Selektivverträgen sehr gut, weil ich so das erste Mal einen Eindruck davon bekam, wie die Dinge im Hintergrund überhaupt laufen.

Halten Sie das Format für ansprechend und wertvoll?

Auf jeden Fall, ja. Ein entscheidender Punkt dabei ist u. a. die Flexibilität – also, dass man on Demand jederzeit auf die Videos zugreifen kann. Flexibilität ist gerade für Leute, die am Anfang ihrer Niederlassung stehen, besonders wichtig. Denn das ist eine Phase im Leben, wo oft weitere große Umbrüche stattfinden – beispielsweise Kinder kommen oder man ein Haus kauft. Für das Ansehen eines etwa 20-minütigen Videos liegt die Hemmschwelle deutlich niedriger, als sich eine Broschüre oder ähnliches anzusehen. Ich finde die Videos deshalb ein gutes Format, das unbedingt beibehalten oder besser: weiter ausgebaut werden sollte.

Gibt es denn weitere Themen, die aus Ihrer Sicht in Form eines Videos aufgearbeitet werden könnten?

Genau dazu läuft gerade eine Befragung unter jungen Rheumatologinnen und Rheumatologen: Was interessiert euch eigentlich? Was ist es, was euch umtreibt? Was sind eure Sorgen, Ängste, Nöte? Was sind eure Hoffnungen? Diese Fragen sollten dann in einem separaten Video adressiert werden, z. B. als eine Art FAQ.

Die Fortbildungsreihe „Berufspolitik kompakt“* finden Sie auf den Internetseiten des BDRh unter www.bdrh-service.de/mediathek-fuer-aerzte/berufspolitik-kompakt/

*Mit freundlicher Unterstützung der Galapagos Biopharma Germany GmbH