RHEMIT

„Wir können uns ein Arbeiten ohne RheMIT nicht mehr vorstellen!“

PD Dr. Martin Feuchtenberger

PD Dr. Martin Feuchtenberger

Ein paar kurze Bemerkungen vorab zu RheMIT: RheMIT steht für die ambulante Rheumatologie in Praxen/MVZs, Klinikambulanzen und ASV-Teams als gemeinsame IT-Plattform zur Verfügung. Es handelt sich um eine digitale Patientenakte und ein Unterstützungsinstrument zur Abwicklung der kompletten ambulanten Routine mit Ausnahme der Abrechnung gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung und Privatärztlichen Verrechnungsstelle.

RheMIT wird vom Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh), dem Verband Rheumatologischer Akutkliniken (VRA), dem Deutschen Rheumaforschungszentrum (DRFZ) und der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) gemeinsam betrieben und seit 2018 fortlaufend entlang den fachspezifischen Bedürfnissen weiterentwickelt.

Die Rheumatologie in Deutschland kann mit Stolz sagen, über eine eigene digitale Patientenakte zur Unterstützung einer leitliniengerechten Patientenversorgung zu verfügen!

Die Daten bleiben lokal in den Einrichtungen gespeichert, es bestehen aber Schnittstellen zu wichtigen Systemen intern wie dem Praxisverwaltungssystem (PVS), SonoGDT, Labor,  Spracherkennung etc., aber auch nach außen wie dem DRFZ (Kerndokumentation, zukünftig auch RABBIT-Register) und Helmsauer für die Abrechnung in den Selektivverträgen. Zukünftig wird auch die Dokumentation des Disease Management Programms (DMP) „Rheumatoide Arthritis“ in RheMIT abgebildet sein. 

Die Leitidee von RheMIT ist und bleibt: Einmal dokumentieren, hundertfach verwenden!

Die Idee einer zentralen Dokumentation in RheMIT führt zu einem hohen Niveau der Dokumentationsqualität und zugleich zu einer hohen Effizienz im Hinblick auf die Prozesse. Informationen, egal aus welcher Quelle, sei es nun im Rahmen der Anamnese während der Sprechstunde, einlaufende Befunde von mitbetreuenden Praxen oder auch Telefonate oder Onlinekontakte werden allesamt in RheMIT dokumentiert.

RheMIT als sogenannter „Single point of truth“

Die im Lauf der Behandlung fortlaufend generierten Daten und Scores stehen darüber hinaus für die Übermittlung den weiterbehandelnden Ärzten in Form von Arztbriefen zur Verfügung. Die Daten können zudem den Patienten in Form individualisierter Aufklärungsunterlagen, Medikationspläne oder den Registern wie der Kerndokumentation (zukünftig auch RABBIT) am Deutschen Rheumaforschungszentrum mittels Klick auf die Exportfunktion bereitgestellt werden. Ferner ist bezüglich der Selektivverträge seit Ende 2023 die Exportfunktion von Abrechnungsdaten im Rheuma-One-Vertrag oder im BARMER-Vertrag zu Helmsauer verfügbar.

Mit diesem Artikel startet in der Zeitschrift „Rheuma Management“ eine Serie von Beiträgen, die die einzelnen Funktionen und die daraus resultierenden Vorteile für die Abläufe in den rheumatologischen Einrichtungen vorstellen. Hier soll die tägliche Arbeit in der ambulanten Rheumatologie aus Perspektive der Rheumatologischen Fachassistenz (RFA) im Vordergrund stehen. Sie werden mit diesem System arbeiten – müssen. Daher sollen auch RFAs zu Wort kommen, die bereits über eine mehrjährige Erfahrung in der Anwendung von RheMIT im Alltag berichten werden.

Folgende Themen werden in den kommenden Ausgaben beleuchtet:

  • Grundidee einer einzigen, lokalen, aber vernetzten Dokumentationsplattform: Keine Doppeldokumentation, digitale Verknüpfung der Arbeitsbereiche
  • Ticketerstellung direkt aus der Patientenakte heraus (z. B. über Outlook mit bereits vorausgefüllter Betreffzeile inklusive Patientendaten)
  • Digitales Scanarchiv in jeder Patientenakte für in Papierform einlaufende Befunde
  • Wiedervorlagefunktion: zum aktuellen Zeitpunkt nicht gänzlich abschließbare Arbeiten können durch Klick in der Patientenakte gekennzeichnet werden und finden sich in der Dashboard-Ansicht des Benutzers nach Start von RheMIT erneut als Wiedervorlage-Liste (To do‘s)
  • Für spezifische Tätigkeiten können nur selektiv interessierende Felder als Favoritenfelder definiert und angezeigt werden
  • Intuitiv bedienbare und übersichtliche Dokumentationsoberfläche (Feste Daten, Verlaufsdaten, Labor, Bilder, Scans und Sonografiebilder)
  • Hocheffiziente Unterstützung der Anamnese oder Praxisabläufe durch Definition von Panels für Standardsituationen mittels frei generierbarer Textbausteine
  • Eingabeoberfläche lokal konfigurierbar: Felder können selbst erstellt, vorhandene Felder ausgeblendet oder in der Reihenfolge verschoben werden
  • Anbindung von Tablets und Apps zur Erfassung von Patientenseite berichteten Daten (PROs)
  • Briefgenerierung automatisiert aus der Patientenakte und Versand über die Telematikinfrastruktur (Kommunikation im Medizinwesen, KIM).

Jede durch Wegfall ineffizienter Prozesse gewonnene Minute in der Routine kann in die Versorgung der Patienten investiert werden. Dies steigert die Versorgungsqualität sowie die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie das Praxis-Image!  

PD Dr. med. Martin Feuchtenberger
Sektion Rheumatologie
Medizinische Klinik II, InnKlinikum Altötting und Mühldorf
Akademisches Lehrkrankenhaus der LMU München
MED | BAYERN OST GmbH
Medizinische Versorgungszentren Burghausen · Altötting
Krankenhausstraße 1
84489 Burghausen
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