CALCIUMPYROPHOSPHAT-KRISTALLARTHROPATHIE

ACR/EULAR-Klassifikationskriterien 2023 für CPPD veröffentlicht

Abb.: CPPD-Klassifikationskriterien nach Domänen und Punkten (Schwellenwert 56 Punkte)

Abb.: CPPD-Klassifikationskriterien nach Domänen und Punkten (Schwellenwert 56 Punkte)

Bislang lagen für die früher auch als Pseudogicht bezeichnete Calciumpyrophosphat-Speicherkrankheit (CPPD) keine validierten Klassifikationskriterien vor. Bei älteren Menschen geht man von einer Prävalenz der radiologischen Chondrokalzinose von 4-10 % aus, jene der symptomatischen CPPD ist nicht bekannt. Kürzlich hat eine multinationale Expertengruppe um Abhishek Abhishek, Nottingham (Großbritannien), gemeinsam getragen von ACR und EULAR, nun erstmals anhand etablierter Methoden gewichtete Klassifikationskriterien mit einem Schwellenwert-Score für die symptomatische CPPD entwickelt, in einer unabhängigen Kohorte validiert und publiziert.

Bei Patienten mit mindestens einer Episode von Schmerzen, Schwellung und/oder Druckschmerzhaftigkeit in mindestens einem peripheren Gelenk, dies stellt zugleich das Eingangskriterium dar, deren Beschwerden nicht völlig durch eine alternative Erkrankung (=Ausschlusskriterium) erklärt werden können, reicht das Vorliegen eines Crowned Dens-Syndroms oder von Calciumpyrophosphat-Kristallen in der Synovialflüssigkeit für die Klassifikation als CPPD aus.

Beim Nichtvorliegen dieser Befunde kann ein auf gewichteten Kriterien (Abb.) basierender Score, der sich aus klinischen Eigenschaften, assoziierten metabolischen Erkrankungen, Labor- und Bildgebungs-Befunden zusammensetzt, bei Erreichen eines Schwellenwerts von >56 Punkten zur Klassifizierung als CPPD genutzt werden. Diese Kriterien hatten in der Derivations-Kohorte mit 190 CPPD-Fällen und 148 „Mimickern“ eine Sensitivität von 92,2 % und Spezifität von 87,9 %, in der Validierungs-Kohorte (251 CPPD-Fälle, 162 Mimicker) betrugen die Sensitivität und Spezifität 99,2 bzw. 92,5 %, was eine exzellente Performance der neuen CPPD-Klassifikationskriterien anzeigt.

Quelle: Ann Rheum Dis 2023; doi: 10.1136/ard-2023-224575