SJÖGREN-SYNDROM

BTK-Inhibitor mit vorteilhaften Phase-II-Daten

Beim Sjögren-Syndrom (SjS) werden immer mehr neue Therapieansätze erprobt – einige scheinen durchaus Potenzial zu haben. So veröffentlichten jetzt Thomas Dörner, Berlin, und Kollegen die zuvor bereits auf dem ACR Convergence 2022 präsentierte randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-II Proof-of-Concept-Studie LOUiSSE zu dem oralen, kovalenten und hochspezifischen Bruton-Tyrosin-Kinase (BTK)-Inhibitor Remibrutinib.

Insgesamt wurden 73 die ACR/EULAR-Kriterien erfüllende Patienten (nur 2 Männer, im Mittel 51,8 Jahre) mit moderatem bis schwerem SjS (zu Baseline mit EULAR Sjögren’s Syndrome Disease Activity Index [ESSDAI]- und EULAR Sjögren’s Syndrome Patient Reported Index [ESSPRI]-Scores von je ≥5, Anti-Ro/SSA-Antikörper-Positivität ≤3 Monate vor dem Screening und unstimuliertem Speichelfluss von >0 ml/min.) im Verhältnis 1:1:1 für 24 Wochen auf Remibrutinib 100 mg 2x täglich (BID, n=24), 1x täglich 100 mg (QD, n=25) oder Placebo (n=24) randomisiert. Primärer Endpunkt war die Verbesserung im ESSDAI-Score von Baseline bis Woche 24. Im Ergebnis führte Remibrutinib versus Placebo zu einer signifikanten Verbesserung im ESSDAI-Score in Woche 24 (Δ−2,86, p=0,003 [beide Dosierungen kombiniert]) mit einer numerischen Verbesserung zu jedem Zeitpunkt. Im Trend war eine Verbesserung des unstimulierten Speichelflusses unter Remibrutinib versus Placebo erkennbar. Die Gesamt-Serum IgG- und IgM-, nicht aber IgA-Spiegel, sanken, blieben aber im Normbereich. Anti-SSA and -SSB-Autoantikörper folgten dem Trend im Gesamt-IgG. PROs (ESSPRI, FACIT-Fatigue und EuroQol-5 Dimension) waren vergleichbar unter Remibrutinib und Placebo. Die Inzidenz unerwünschter Ereignisse (UE), primär Infektionen, war ebenfalls vergleichbar (40,8 vs. 41,7 %), schwere UE und relevante Leberwerterhöhungen blieben aus.

Die präliminären Daten deuten somit darauf hin, dass die BTK-Inhibition mit Remibrutinib eine effektive orale DMARD-Therapie mit gutem Sicherheitsprofil beim SjS sein könnte. PROs wie der ESSPRI könnten längere Zeiträume brauchen, um positive Effekte nachzuweisen. Weitere Studien zu Remibrutinib als Anti-B-Zell-Therapie beim SjS sind definitiv wünschenswert.

Quelle: Ann Rheum Dis 2023; doi: 10.1136/ard-2023-224691