EOSINOPHILE GRANULOMATOSE MIT POLYANGIITIS

Mepolizumab auch bei vaskulitischem Phänotyp wirksam

Dass der bei eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) zugelassene Interleukin (IL)-5-Inhibitor Mepolizumab eine gute Wirksamkeit auf die respiratorische Symtomatik entfaltet, ist unumstritten. Eine internationale Studiengruppe um Michael E. Wechsler, Denver (USA), untersuchte nun einer Post-hoc-Analyse der Phase-III-Studie MIRRA dessen Effektivität bei rezidivierenden/refraktären EGPA-Patienten mit oder ohne vaskulitischem Phänotyp.   

In MIRRA erhielten 136 Patienten mit stabiler Steroiddosis für ≥4 Wochen zusätzlich zu einer Standardversorgung für 52 Wochen Mepolizumab (300 mg s.c. alle 4 Wochen) oder Placebo (je n=68). Diese Post-hoc-Analyse untersuchte den vaskulitischen EGPA-Phänotyp anhand der ANCA-Historie sowie dem Birmingham Vasculitis Activity Score (BVAS) und Vasculitis Damage Index (VDI)-Score zu Baseline. Die ko-primären Endpunkte umfassten die Dauer der Remission über 52  Wochen und den Anteil von Patienten in Remission zu Woche 36 und 48. Remission war definiert als ein BVAS =0 und eine Prednison-Dosis ≤4 mg/Tag. Die Art von Rezidiven (Vaskulitis, Asthma und sinunasal) und vaskulitischen EGPA-Charakteristika (nach Remissionsstatus in der Studie) wurden ebenfalls erfasst.

Unabhängig vom Status der ANCA-Positivität, BVAS oder VDI zu Baseline waren die Dauer der Remission und der Anteil von Patienten in Remission zu Woche 36 und 48 unter Meoplizumab größer als unter Placebo. Mit Mepolizumab wurde eine Remission in sowohl Woche 36 als auch Woche 48 von 54 % der Patienten mit und 27 % ohne positivem ANCA-Status in der Vorgeschichte erreicht im Vergleich zu 0 bzw. 4 % mit Placebo, von 45 % mit einem BVAS =0 und 22 % mit einem BVAS >0 vs. 5 bzw. 2 % (Placebo) und von 29 % der Patienten mit einem VDI-Score <5 und 37 % der Patienten mit einem VDI-Score ≥5 versus 6 bzw. 0 % (Placebo).

Mepolizumab reduzierte alle Rezidivtypen im Vergleich zu Placebo. Die Vaskulitis-Charakteristika zu Baseline (Neuropathie, Glomerulonephritis, alveoläre Hämorrhagie, palpable Purpura und ANCA-Positivität) waren insgesamt ähnlich bei den Patienten mit und ohne Remission. Die Autoren schließen daraus, dass Mepolizumab auch bei einem primär vaskulitischen Phänotyp eine gute, klinisch relevante Wirksamkeit zeigt.

Quelle: ACR Open Rheumatol 2023; 5(7): 354-363