In die Studie eingeschlossen wurden 62 RA-Patienten, die präoperativ JAK-Inhibitoren erhielten und einem orthopädischen chirurgischen Eingriff unterzogen wurden. Diese wurden mittels Propensity Score-Matching mit 62 RA-Patienten verglichen, die präoperativ auf einem bDMARD waren. Untersucht wurde einerseits die Anzahl unerwünschter Ereignisse (UE) unter bDMARDs und JAK-Inhibitoren und andererseits, inwieweit die Zeitdauer des Pausierens von JAK-Inhibitoren mit dem Auftreten größerer postoperativer UE, insbesondere hinsichtlich von Entzündungsschüben und einer verzögerten Wundheilung, assoziiert war.
Im Ergebnis zeigte sich eine höhere Inzidenz postoperativer Flares bei den mit JAK-Inhibitoren im Vergleich zu den mit bMARDs behandelten RA-Patienten (29,0 vs. 12,1 %; p=0,01). Die Inzidenz postoperativer Komplikationen jenseits von RA-Schüben unterschied sich hingen nicht signifikant zwischen beiden Gruppen.
Nicht unerwartet war in der mit JAK-Inhibitoren behandelten Gruppe eine längere perioperative Pausierung der Behandlung (≥11 Tage) mit einer signifikant höheren Inzidenz postoperativer Schübe assoziiert (p=0,04). Die Inzidenzen für eine verzögerte Wundheilung und Infektionen an der Operationsstelle waren hingegen nicht mit der Dauer der JAK-Inhibitor-Pausierung verknüpft.
Take home-Message dieser allerdings kleinen Studie ist somit, dass im Rahmen der Therapiepause vor/nach einem chirurgischen Eingriff bei JAK-Inhibitoren häufiger mit einem postoperativen RA-Schub als mit bDMARDs zu rechnen ist, dies vor allem bei längerer Pausierung (≥11 Tage).
Quelle: Mod Rheumatol 2023; doi: 10.1093/mr/road114